
Stressmessung: Prüfung des vegetativen Nervensystems
Das vegetative Nervensystem ist unser übergeordnetes Regel- und Steuersystem für alle lebensnotwendigen Organbereiche wie Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Verdauung, Hormonsystem, Immunsystem. Gesteuert wird das vegetative Nervensystem über den Kampf- oder Anspannungsnerv (Sympathikus) und den Erholungs- oder Regenerationsnerv (Parasympathikus).
In den Anfängen der menschlichen Entwicklung waren dieses Nervensystem für unser Überleben wichtig. Nach dem Kampf oder der Flucht konnte sich der Körper bei einer guten Mahlzeit am Lagerfeuer wieder erholen. In unserer heutigen Zeit befinden wir uns oft in ausgeprägten Stresssituationen (Autoverkehr, Beruf, PC, etc), aber immer weniger gönnen wir uns die Erholungszeit, weil auch unsere Freizeit oft mit Stress besetzt ist. Durch überwiegend sitzende Tätigkeit im Beruf und immer weniger Bewegung zu Hause beim Fernsehen und Computerspiele ist unser Körper nicht mehr in der Lage die Stresshormone wieder abzubauen. Ebenso stellen körperliche und psychische Erkrankungen ein erhöhtes Stressniveau dar. Deshalb ist es wichtig, den Funktionszustand des vegetativen Nervensystems zu kennen.
Die Herzrhythmusvariabilitätsanalyse (HRV) bestimmt den Funktionszustand des vegetativen Nervensystems. Es werden 520 Herzschläge ausgemessen und der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Herzaktionen gemessen. Die Variabilität dieser Messung spiegelt das Verhältnis von Sympathikus Parasympathikus wieder.
Die HRV-Messung ist auch schulmedizinisch anerkannt und wird u. a. zur Beurteilung einer diabetischen Polyneuropathie und auch bei Leistungssportlern eingesetzt.

